Uwe Bjorck/ Januar 23, 2024/ Blog

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist schon in der Bibel angelegt. In dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.

Leider ist es so, dass viele Menschen die Bibel mit Unwissenheit und Unverstand gleichsetzen. Wie arrogant das sein kann, zeigt zum Beispiel dieses Gleichnis, dass die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens in sich trägt.


In diesem Gleichnis stellt der Besitzer eines Weinberges Arbeiter für einen Tag zur Lese ein. Er vereinbart mit den Arbeitern einen Tageslohn von einem Denar, also einer Art Grundeinkommen, denn von einem Stundenlohn ist von beiden Seiten nicht die Rede.

Daraufhin geht der Weinbergbesitzer alle drei Stunden und letztmalig um elf Uhr in der Nacht auf den Marktplatz, um weitere Arbeiter anzuwerben.
Am Ende des Arbeitstages bezahlt er dann den besprochenen Lohn. Zuerst gibt er denen, die nur eine Stunde gearbeitet haben, diesen einen Denar und zuletzt den Arbeitern, die den ganzen Tag arbeiteten den gleichen Lohn von einem Denar.

Für uns klingt es heute selbstverständlich, dass sich diejenigen, die über zwölf Stunden geschuftet haben, darüber beschweren. Sie fordern mehr Lohn, weil sie mehr gearbeitet haben.

Der Weinbergbesitzer weist diese Klagen jedoch zurück, weil sie sich doch alle vorab über den Lohn geeinigt hatten und vor allem, weil sein Maßstab für eine gerechte Entlohnung seine Güte sei.
Und wer sich berufen fühlte – heute würden wir sagen, wer das Interesse hatte – den Wein zu ernten, sollte dafür gleichwertig und gerecht entlohnt werden. Manche hatten großes Interesse und wenig Zeit, andere hatten eben mehr Zeit. Manche waren einer Arbeit verpflichtet, die nicht dem Gemeinwohl dient, andere hatten eine solche Arbeit nicht. Das Interesse aber und die Motivation war für alle gleich.
Wenn wir jetzt diesen Weinberg als unseren Staat und unser soziales Zusammenleben betrachten, können wir nach diesem Gleichnis jedem, der an einem gerechten und würdevollen Zusammenleben interessiert ist, diesen einen Denar geben, egal, wie lange die- oder derjenige die eigene Arbeitskraft dem Weinberg bzw. dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen kann.
Mach mit beim Weinberg! Mach mit beim Gemeinwohl!
Mach mit beim Grundeinkommen!

Share this Post